Update (2): Haiku Deck 2.1

Vor weni­gen Tagen erschien die Ver­si­on 2.1 von Hai­ku Deck1. Min­des­tens zwei der vie­len Neue­run­gen in Hai­ku Deck 2.1 sind mei­nes Erach­tens einen Kom­men­tar wert:

Hai­ku Deck unter­stützt jetzt die Bild­da­ten­bank von Get­ty Images. Damit gibt es neben den per „in-app purcha­se“ käuf­lich zu erwer­ben­den zusätz­li­chen „pre­mi­um the­mes“ für Prä­sen­ta­tio­nen einen wei­te­ren Weg, Geld mit der an sich ja kos­ten­lo­sen App zu ver­die­nen. Der Trag­fä­hig­keit des Geschäfts­mo­dells (und damit letzt­lich auch den Anwen­dern der App) kann das nur dien­lich sein – und für den Anwen­der eröff­net die Bild­da­ten­bank von Get­ty Images (<http://​www​.get​ty​images​.de>) unge­ahn­te visu­el­le Aus­drucks­mög­lich­kei­ten in extrem hoher Qua­li­tät. Lizen­ziert wer­den die Bil­der aus­schließ­lich für die Ver­wen­dung inner­halb von Hai­ku Deck – bei einem ver­gleichs­wei­se sehr attrak­ti­ven Preis von US$ 1,99 ist die­se Ein­schrän­kung aber mei­nes Erach­tens gut zu ver­schmer­zen (aller­dings der Grund dafür, dass ich die­se Funk­tio­na­li­tät nicht mit einem Screen­shot illustriere).

Hai­ku Deck ist geschaf­fen wor­den, um extrem bild­las­ti­ge Prä­sen­ta­tio­nen mit mög­lichst wenig Text zu erstellen​2. Zudem ist Hai­ku Deck aus­ge­spro­chen „social“ und ermög­licht das Ver­öf­fent­li­chen von Prä­sen­ta­tio­nen auf unter­schied­lichs­te Wei­se. Nach mei­ner Erfah­rung jedoch war gera­de dies bis­her häu­fig wenig sinn­voll: Eine fast aus­schließ­lich aus Bil­dern bestehen­de Prä­sen­ta­ti­on qua­si kom­men­tar­los zu ver­öf­fent­li­chen, mutet ähn­lich an wie ein Stumm­film – mit dem Unter­schied, dass die Dreh­bü­cher von Stumm­fil­men spe­zi­fisch auf das Medi­um zuge­schnit­ten waren und das Publi­kum an die Semio­tik der rein visu­el­len Film­spra­che des Stimm­films gewöhnt war. Bei­des kann man von den meis­ten Prä­sen­ta­tio­nen und ihren Betrach­tern kaum behaupten​3. Ent­spre­chend ist es nur kon­se­quent, die­se ähn­lich einem als „Hand­out“ aus aus­ge­druck­ten Foli­en ver­öf­fent­lich­te Prä­sen­ta­ti­on para­tex­tu­ell4 – lies: mit einem den Vor­trag des Refe­ren­ten erset­zen­den Text – zu ergän­zen. Hai­ku Deck 2.1 bie­tet zu die­sem Zweck neben den klas­si­schen „spea­k­er notes“ (dem Folie für Folie notier­ten Rede-Manu­skript) jetzt auch „public notes“, die beim rei­nen Betrach­ten der Prä­sen­ta­ti­on ange­zeigt werden:

Haiku-Deck-2.1 - Der "public notes"-Editor auf dem iPad

Haiku-Deck-2.1 - "public notes"-Darstellung beim Betrachten im Web Browser

Die schar­fe Tren­nung zwi­schen „pri­va­te notes“ für den Vor­tra­gen­den und „public notes“ für den dem Vor­trag nicht bei­woh­nen­den rei­nen Betrach­ter der Prä­sen­ta­ti­on schärft mei­nes Erach­tens den Blick für die Situa­ti­on der Rezi­pi­en­ten. Nach der mir eher prag­ma­tisch-oppor­tu­nis­ti­schen erschie­ne­nen Ein­füh­rung von „bul­let points“ in Hai­ku Deck 2.0​5 ist es den Ent­wick­lern von Hai­ku Deck mit der Ver­si­on 2.1 erneut gelun­gen, einen Impuls auf dem Weg zu bes­se­ren Prä­sen­ta­tio­nen zu lie­fern – vor allem für „wort­los“ im Inter­net ver­öf­fent­lich­te Präsentationen.

Foot­no­tes:

  1.  Zur Ver­si­on 2.0 vgl „Update: Hai­ku Deck 2.0″.
  2.  Vgl. <http://​www​.hai​ku​deck​.com/​p​/​I​X​P​Q​9​t​h​N​i​1​/​1​0​-​t​i​p​s​-​t​o​-​t​r​a​n​s​f​o​r​m​-​y​o​u​r​-​p​r​e​sentations>. Zu tex­tu­el­len Inhal­ten in Prä­sen­ta­tio­nen vgl. „Guter Vor­trag – trotz der Slides (Teil 2)“.
  3.  Vie­le Foli­en ähneln aller­dings den in Stumm­fil­men übli­chen Zwi­schen­ti­teln.
  4.  Zur Bedeu­tung des (Epi‑)​Textes in Hand­outs vgl. „Guter Vor­trag – trotz der Slides (Teil 3)“.
  5.  Vgl. „Update: Hai­ku Deck 2.0

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