Der wohl häufigste wohlgemeinte Ratschlag zur Vermeidung von „Death by PowerPoint“ ist, die Anzahl der Folien zu begrenzen – entweder absolut (z. B. „höchstens 15“) oder relativ (bspw. „pro 5 Minuten eine Folie“). Beides ist m. E. nicht nur Unsinn, sondern womöglich gar extrem kontraproduktiv:
Begrenze ich die Anzahl der Folien, hat das meist nur eine Folge: Die Folien werden voller; der (Vortrags‑) Inhalt ist ja nun einmal da – und drängt sich dementsprechend meist in Form von zunehmend kleiner werdender Schrift auf die wenigen „erlaubten“ Folien. Was wohlgemeint dem „PowerPoint Poisoning“ entgegenwirken sollte, entpuppt sich so oft als Bumerang: Die geordnete Verlesung endloser Stichpunkte lullt das Publikum in den Tiefschlaf. Begrenzen Sie die Folienanzahl nicht – jede Begrenzung ist m. E. kontraproduktiv!
Die wichtigste Zutat für eine gute Präsentation ist neben dem relevanten und interessanten Thema ein guter Referent. Benötigt dieser Folien, wird sie oder er sie schon gut machen – in der richtigen Anzahl und in wirksamer Form – und sollte nicht durch irgendwelche „Regeln“ behindert werden! Andererseits wird selbst aus dem unerfahrenen Referenten nur durch Übung und durch Verständnis dafür, wie die Folien den Vortrag unterstützen können, ein guter Referent – nicht durch starre „Regeln“, so gut sie auch gemeint sind.