Wer daran gewöhnt ist, während endloser, womöglich in die Mittagspause hineinragender Besprechungen seinen Nährstoffbedarf durch Kaffee und die mancherorts obligatorischen „Meeting-Kekse“ zu bestreiten, schaut meist geradezu neidisch auf die in „Timeboxen“ gepressten, vergleichsweise stringent organisierten „Stand-Ups“ in agilem Umfeld. Dabei gibt es m. E. wirklich keinerlei Grund, das Timeboxing und die straffe Moderation nicht z. B. auch für „normale“ Jour Fixes oder andere Meetings zu übernehmen.
Die wohl häufigste Anwendung von möglichst exaktem Timeboxing ist sicherlich das Kochen – insbesondere von Eiern. Aus vielen Küchen ist die magnethaftende „Eieruhr“ als ein praktisches „Timeboxing-Werkzeug“ kaum wegzudenken – oft am Kühlschrank befestigt und auf diese Weise immer im Blick. Ähnliches ist auch mit Whiteboards möglich – der Küchenwecker wird so zum gut sichtbaren Taktgeber des Meetings.
Whiteboards haben etwas mit den meisten Kühlschränken gemeinsam: Sie sind magnetisch1. Eine einfache magnethaftende „Eieruhr“ lässt sich dementsprechend ebenso gut wie am Kühlschrank auch am Whiteboard befestigen – mit doppeltem Effekt:
- Nutzt man ihn (strukturiert man das Meeting also bewusst mit einer oder mehreren Timeboxen) hat man die Zeit immer im Blick – kocht vielleicht nicht jedes Thema wahlweise hart oder weich.
- Hängt er aber scheinbar nutzlos am Whiteboard, hat man ihn ebenso immer im Blick – als Erinnerung, fast schon als Mahnung, für die laufende Besprechung vielleicht doch eine straffere Moderation und eine oder mehrere Timeboxen in Erwägung zu ziehen2.
Besprechungen kosten mehrfach Zeit – jeweils einmal für jeden Teilnehmer. Es braucht also nur wenige ersparte Meeting-Minuten, um die rund zehn Euro Investition zu erwirtschaften – hängen Sie Küchenwecker auf, überall!
Footnotes:
- ↑ Flipcharts sind übrigens ebenfalls i. d. R. magnetisch, in der Praxis hindert einen aber oft ein dicker Papierstapel daran, diese Eigenschaft wirklich zu nutzen. Einen magnethaftenden Küchenwecker kann man aber meist dennoch oben an der i. d. R. metallischen Klemmvorrichtung befestigen.
- ↑ Und es womöglich gar gleich im Stehen durchzuführen.