Ich bin ein großer Fan von Haftnotizen. Bereits vor einiger Zeit stellte ich in diesem Blog die zu diesem Zeitpunkt brandneue „Post-it Plus App“ für iPhone und iPad vor (vgl. „Die Digitalisierung der ‚klassischen‘ Post-it-Haftnotiz“) und war ob des Brückenschlags von der geliebten „analogen“ Post-it-Haftnotiz zum (weiter verarbeitbaren) Digitalen begeistert. Seit Ende Dezember letzten Jahres liegt diese App nun in einer um viele (teilweise kostenpflichtigen) Funktionen erweiterten Version 1.1 vor – ein guter Grund, ihr bzw. den Neuerungen einen weiteren Artikel zu widmen.
Die Version 1.1 ermöglicht das rein digitale Hinzufügen neuer Post-its. Fallen einem also nach der Dokumentation der „analogen“ Post-it-Haftnotizen per Foto noch weitere Dinge ein, die der „Sammlung“ hinzugefügt werden sollen, ist dies nun auch ohne Griff zu Post-it und Stift und ohne erneutes Fotografieren möglich.
Nicht nur hinzugefügte, sondern auch vorhandene Post-its können nachträglich editiert werden. Neben dem Zeichnen mit verschiedenen Stiften ist auch die direkte Eingabe von Text (leider ohne Einfluss auf die Position) möglich.
Investiert man 89 Cent in das „Editor’s Pack“, erhält man zusätzlich zu den kostenlosen Stiften auch ein Radier-Werkzeug – es ist also wie im richtigen Leben: Fehler kosten Geld 😉 .
Darüber hinaus ermöglicht das „Editor’s Pack“ das Ändern der „Papierfarbe“ – gerade beim nachträglichen Umsortieren sicherlich das eine oder andere Mal sehr praktisch.
Ohne mich an dieser Stelle ausgiebig über die gerade „im Netz“ zunehmend verbreitete „Umsonst-Kultur“ auslassen zu wollen: Meiner Erfahrung nach wird es viele Menschen geben, denen die Existenz einer kostenpflichtigen Premium-Version übel aufstößt. Das in der kostenlosen Version fehlende Radier-Werkzeug nun zum Anlass zu nehmen, die App als „crippleware“ anzusehen oder die 0,89 € als einen weiteren Beweis für einen Trend hin zu „Freemium-Software“ anzusehen, erscheint mir ein wenig übertrieben: Zum einen war die App meines Erachtens bereits in der Version 1.0 (ohne die „Premium“-Funktionalität) extrem günstig, zum anderen kostet das „Editor’s Pack“ weniger als ein Block „analoger“ Post-its.
Wirklich schade ist: Es gibt immer noch keine Unterstützung für nicht-quadratische Notizen wie z. B. die „Post-it Meeting Notes“. Für das Dokumentieren und Aufbereiten von Moderations-Ergebnissen in Form von „Meeting Notes“ an der (Pinn- oder Büro‑) Wand ist die „Post-it Plus App“ also nach wie vor nicht geeignet – dafür würde ich bereitwillig bedeutend mehr als 89 Cent zahlen.