Nachdem ich in letzter Zeit weniger über „analoge“ als über digitale Haftnotizen geschrieben habe, ist es mir irgendwie ein Bedürfnis, wieder einmal über das „klassische“ (Stegreif‑)Visualisieren mit Papier und Stift – das vorrangige Thema von Blog und Buch – zu schreiben. Haftnotizen bleiben allerdings (eher zufällig) dennoch das Thema:
Haftnotizen haben einen großen Nachteil: Sie sind relativ klein. Moderationsschrift, so wie ich sie am Flipchart verwende, ist selbst für die vergleichsweise großen „Post-it Meeting Notes“ viel zu groß. Ist das Halbgeviert etwa ein Flipchart-Karo (2,5 cm) groß, passen selbst auf die „Meeting Notes“1 lediglich allerhöchstens 8 Zeichen in höchstens 3 Zeilen – ziemlich wenig2:
Es gilt also, deutlich kleiner zu schreiben – was mit einem üblichen Moderationsmarker aufgrund der hohen Strichbreite kaum möglich ist. Jedoch gibt es leider dünnere Stifte praktisch nie mit einer Keil‑, sondern fast nur mit einer Rundspitze – und unter der leidet das Schriftbild. Die „klassische“ Moderationsschrift setzt nun einmal eine Keilspitze3 voraus (vgl. hier) – zumindest meine Handschrift wird mit Rundspitze schnell unleserlich; der fehlende „Kalligraphie-Effekt“ lässt mich alles mühsam Antrainierte sofort vergessen. Dennoch: Eine einigermaßen schöne und vor allem auch für Dritte lesbare Schrift ist zu wichtig, um darauf leichterdings zu verzichten!
„Kalligraphie“ ist das Stichwort, das mich auf eine (zumindest für mich) tragfähige Lösung gebracht hat: Es gibt sogenannte „Kalligraphie-Stifte“ von verschiedenen Herstellern in unterschiedlichen Strichbreiten – z. B. den „Edding 1255 calligraphy pen“ in 2 und 3,5 sowie in 5 mm. Der 2 mm breite Stift eignet sich hervorragend für „normale“ Post-it-Haftnotizen4, der 3,5 oder (je nach Handschrift) 5 mm breite Stift ist für die „Meeting Notes“ perfekt – und die flache Kalligraphie-Spitze ist ein adäquater Ersatz für die Keilspitze üblicher Moderationsmarker: