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Fotos in (PowerPoint‑)​Präsentationen einbetten

Tim Themann

Ich schrei­be dar­über häu­fig – und kann es doch nicht oft genug wie­der­ho­len: Man kann nicht gleich­zei­tig lesen und zuhö­ren; (PowerPoint‑)​Folien​1 mit Text zu fül­len, lenkt mehr ab als dass es hilft. Die meis­ten Prä­sen­ta­tio­nen ent­hal­ten viel zu viel Text, um eine wirk­sa­me visu­el­le Unter­stüt­zung des eigent­li­chen Vor­trags – des gespro­che­nen Wor­tes – zu sein.

Doch womit die Foli­en fül­len, wenn nicht mit (meist eher dem Refe­ren­ten als dem Publi­kum die­nen­den) Stich­wor­ten – was prä­sen­tie­ren, wenn nicht das (ver­kürz­te) Vortrags-Skript?

Eine oft hilf­rei­che Ergän­zung des Refe­rats sind (sorg­sam aus­ge­wähl­te, vgl. hier) Fotos – und das hat sich nach mei­nem Ein­druck glück­li­cher­wei­se her­um­ge­spro­chen; man sieht immer häu­fi­ger Fotos als wesent­li­chen Inhalt ein­zel­ner Foli­en. Was sich noch nicht her­um­ge­spro­chen hat, ist, dass die­se nicht zwangs­läu­fig „stumpf“ in vor­han­de­ne, mehr oder min­der CI-kon­for­me Vor­la­gen (vgl. hier) ein­ge­fügt wer­den müs­sen. Und so sieht man häu­fig Foli­en ähn­lich den folgenden:

Der vom jewei­li­gen Tem­p­la­te vor­ge­ge­be­ne „Rah­men“ har­mo­niert (ins­be­son­de­re farb­lich) sel­ten mit dem Foto, lenkt meist ab und steu­ert offen­sicht­lich nichts zum Inhalt bei. Auch wenn vie­le Mar­ke­ting-Abtei­lun­gen das anders sehen: Es gibt wirk­lich kei­nen Grund, auf jeder ein­zel­nen Slide der Prä­sen­ta­ti­on das Fir­men­lo­go zu zeigen​2 – das hat mit „Bran­ding“ nichts zu tun. Falls Ihr Publi­kum wirk­lich auf jeder Folie dar­an erin­nert wer­den muss, für wel­che Fir­ma Sie arbei­ten – für wel­che Inhal­te Sie ste­hen – soll­ten Sie an Ihrem Vor­trag, Ihrem Auf­tre­ten und vor allem auch an Ihrer inne­ren Ein­stel­lung arbei­ten; end­lo­se Wie­der­ho­lung des durch den Foli­en-Mas­ter auf jede Slide „gestem­pel­ten“ Logos wer­den ihre Bot­schaft nicht ret­ten können.

Dazu kommt: Ein star­kes Foto soll­te kei­ne Über­schrift benö­ti­gen – ist die Bot­schaft kraft­voll, wür­de sie durch eine Über­schrift eher entwertet.

Ihre Bot­schaft muss wir­ken – und Bei­werk (Garr Rey­nolds: „noi­se“ und „clut­ter“) lenkt ab, beson­ders stark zu bemer­ken im Fal­le von Fotos. Ein wohl­ge­wähl­tes, zum gespro­che­nen Inhalt pas­sen­des, star­kes Foto soll­te für sich ste­hen (vgl. hier); es wirkt iso­liert am intensivsten:

CI-Kon­for­mi­tät und ein kon­sis­ten­ter Mar­ken­auf­tritt sind ohne Zwei­fel wich­tig und wer­den ange­sichts der vie­len visu­el­len Ein­drü­cke, mit denen wir zuneh­men über­schwemmt wer­den, immer wich­ti­ger; die visu­el­le Mar­ken­kom­mu­ni­ka­ti­on durch fal­sche Farb- oder Schrift­art­aus­wahl zu ver­wäs­sern, ist fatal. Ein Foto aber ver­wäs­sert nichts – ihr Logo-„gestempeltes“ Tem­p­la­te aber ver­wäs­sert mit hoher Wahr­schein­lich­keit die Bot­schaft des Bil­des. Las­sen Sie das Bild für sich spre­chen – optisch iso­liert und inhalt­lich ein­ge­bet­tet in Ihren Vortrag.

Foot­no­tes:

  1.  Der Begriff „Power­Point“ wird hier als Deonym für alle ver­gleich­ba­ren Prä­sen­ta­ti­ons­pro­gram­me verwendet.
  2.  Vgl. u. a. <http://​www​.pre​sen​ta​ti​on​zen​.com/​p​r​e​s​e​n​t​a​t​i​o​n​z​e​n​/​2​0​0​7​/​0​5​/​t​h​e​_​s​o​u​r​c​e​_of_a.html>.
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