Ein paar Eindrücke von der didacta 2016

Das The­ma „Visua­li­sie­ren“ ist dem Bil­dungs­be­reich sehr nah und mei­ne Frau ist im Bil­dungs­be­reich tätig; und so hat die didac­ta seit eini­gen Jah­ren einen fes­ten Platz in unse­rem gemein­sa­men Kalen­der – gewis­ser­ma­ßen als „Aus­flugs­fahrt“. Ich zweif­le aller­dings inzwi­schen ernst­haft dar­an, dass das so bleibt: Betrach­tet man das Sor­ti­ment der Aus­stel­ler, scheint das „hän­di­sche“ Visua­li­sie­ren an Schul­ta­fel oder White­board im Bil­dungs­all­tag inzwi­schen prak­tisch voll­stän­dig vom digi­ta­len Smart­board ver­drängt wor­den zu sein. Pro­pa­gier­te Legamas­ter noch vor eini­gen Jah­ren auf der didac­ta (damals) pro­vo­ka­tiv „das Ende der Krei­de­zeit“, scheint der Über­gang vom meta­pho­ri­schen Meso­zoi­kum in das Käno­zoi­kum geschafft: Weit und breit ist kei­ne Krei­de zu sehen, selbst White­boards sind Man­gel­wa­re und White­board-Mar­ker fin­det man aller­höchs­tens ver­schämt in der hin­ters­ten Ecke des jewei­li­gen Sor­ti­ments. Ledig­lich der eine oder ande­re Fach­händ­ler für Leh­rer- und Schul­be­darf traut sich noch, die­se ver­meint­li­chen Ana­chro­nis­men zu prä­sen­tie­ren – neben vie­len ande­ren Arti­keln, die m. E. eher von stein­zeit­li­chen päd­ago­gi­schen Kon­zep­ten und Metho­den zeu­gen. Ich kann nicht beur­tei­len, wie sehr das „hän­di­sche“ Visua­li­sie­ren wirk­lich aus dem Bil­dungs­all­tag ver­schwun­den ist, als prä­sen­ta­bel auf einer Mes­se erschei­nen Pro­duk­te zu die­sem The­ma auf jeden Fall nicht ange­se­hen zu wer­den – und Her­stel­ler, die nichts Digi­ta­les zu bie­ten haben, prä­sen­tie­ren eher ihre Pro­duk­te für den Kunst­un­ter­richt als klas­si­sche Visualisierungs-Werkzeuge.

Und so habe ich auch nur wenig Inspi­rie­ren­des gese­hen, das ich für die­ses Blog ver­wer­ten könn­te – über Smart­boards zu schrei­ben, ist mir ein­fach zu nahe an mei­ner eigent­li­chen Pro­fes­si­on und wür­de ver­mut­lich auch in aus­ufern­dem Kul­tur­pes­si­mis­mus enden.

Ein biss­chen erschre­ckend fand ich, in wel­chem Umfang m. E. frag­wür­di­ge The­men wie Sug­gesto­pä­die, Kine­sio­lo­gie und NLP das Forum „Kom­pe­tenz­kon­zep­te für Ler­nen und Ent­wick­lung“ domi­nier­ten – wenn das die „Ideen, Instru­men­te und Impul­se für den Berufs­all­tag als Trai­ner, Bera­ter oder Coach“ (didac­ta) sind, die der geneig­te Besu­cher von der Mes­se mit­bringt, erscheint mir das eini­ger­ma­ßen bedenklich.

Den­noch – das eine oder ande­re mir im Detail neue Pro­dukt habe ich mit­ge­nom­men, wer­de ich im all­täg­li­chen Visua­li­sie­ren aus­pro­bie­ren und an die­ser Stel­le dar­über berichten:

Titel­bild des Arti­kels: Koelnmesse

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*