Literaturhinweis: „PowerPoint und Prezi: Sehr gut präsentieren“ von Peter Claus Lamprecht

Das klas­si­sche gedruck­te „Buch zur Soft­ware“ – sei es nun das vom Her­stel­ler mit­ge­lie­fer­te Hand­buch oder „Sekun­där­li­te­ra­tur“ – ist m. E. eigent­lich ein Ana­chro­nis­mus. Die Ent­wick­lungs­ge­schwin­dig­keit von Soft­ware hat sich in den letz­ten Jah­ren in einem enor­men Tem­po gesteigert​1; ein gedruck­tes Buch dazu ist meist schon ver­al­tet, bevor die Dru­cker­schwär­ze in Gän­ze getrock­net ist. Dem­entspre­chend war ich eher erstaunt, als Peter Claus Lam­precht (<https://​prae​sen​ta​re​.com>) mir von sei­nem Buch „Power­Point und Pre­zi: Sehr gut präsentieren“2 erzähl­te: Nach einem zeit­lo­sen Werk klang das nicht gera­de – und das, obwohl der Autor mei­ner Erfah­rung nach viel Wich­ti­ges und Zeit­lo­ses zum The­ma „Prä­sen­tie­ren“ zu sagen und schrei­ben hat.

PowerPoint und Prezi: Sehr gut präsentierenUmso erfreu­ter war ich, als ich nach einem Blick ins Buch fest­stell­te, dass er genau das getan hat: Die Rän­der des Gen­res „Soft­ware-Rat­ge­ber“ bis zum äußers­ten deh­nend ist Peter Claus Lam­precht ein wirk­lich über­zeu­gen­der Rat­ge­ber zum The­ma ‚Prä­sen­tie­ren‘ gelun­gen. Rund ein Drit­tel des Buchs wid­met sich der „Theo­rie“, also kon­zep­tio­nell-metho­di­schen Fra­gen, der Medi­en­aus­wahl und dem Medi­en­ein­satz, dem kon­kre­ten Prä­sen­tie­ren und (oft ver­ges­sen) der Nach­be­rei­tung; ledig­lich zwei Drit­tel ver­tei­len sich (mit einem deut­li­chen Schwer­punkt bei Power­Point) auf die eigent­li­che Bedie­nung der bei­den Prä­sen­ta­ti­ons­pro­gram­me – und auch die­se eigent­lich eher „tech­ni­schen“ Kapi­tel sind an den rele­van­ten Stel­len mit inhalt­lich-metho­di­schen Anmer­kun­gen „gewürzt“. Es gibt wohl kaum ein „Power­Point-Buch“, das so sehr zur (m. E. ange­mes­se­nen) „tech­ni­schen“ Zurück­hal­tung rät. Gera­de der „Theo­rie-Teil“ pro­fi­tiert m. E. übri­gens von der aus­ge­präg­ten Prag­ma­tik des „Ratgeber“-Genres: Selbst die eher abs­trak­ten Anmer­kun­gen zum Struk­tu­rie­ren einer Prä­sen­ta­ti­on sind klar ope­ra­tio­na­li­sier­bar – der Leser weiß nach dem Lesen eben­so genau, was idea­ler­wei­se zu tun ist, wie nach der Lek­tü­re der natur­ge­mäß viel kon­kre­te­ren Anwei­sun­gen zur Bedie­nung von Power­Point. Auch der­je­ni­ge, der durch jah­re­lan­ges Kli­cken schon „alles über Power­Point“ zu wis­sen glaubt, kann von dem „Theo­rie-Teil“ m. E. noch profitieren.

So ange­staubt der Titel der Rat­ge­ber-Serie („Digi­ta­le Welt für Ein­stei­ger“) auch klin­gen mag: Power­Point- und/​oder Pre­zi-Ein­stei­gern bie­tet das Buch eine struk­tu­rier­te Ein­füh­rung in bei­de Soft­ware-Pro­duk­te – und jedem, der (erst­mals oder künf­tig bes­ser) prä­sen­tie­ren möch­te, bie­tet es eine kur­ze, aber umfas­sen­de Anlei­tung für Kon­zep­ti­on, Vor- und Nach­be­rei­tung und Durch­füh­rung des eigent­li­chen Vortrags.

Foot­no­tes:

  1.  Unter ande­rem auf­grund der stei­gen­den Ver­brei­tung agi­ler Metho­den; vgl. „In der Gum­pe: IT-Infra­struk­tur-Pro­jek­te am Ende des Wasserfalls“.
  2.  Lam­precht, Peter Claus: Power­Point und Pre­zi: Sehr gut prä­sen­tie­ren (Digi­ta­le Welt für Ein­stei­ger). Ber­lin: Stif­tung Waren­test 2017.

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