Website-Icon Die Computermaler

Nicht noch ein Meeting!

Tim Themann

Erst ein­mal ein Mee­ting anzu­set­zen, ist in vie­len Orga­ni­sa­tio­nen die ver­brei­tets­te Metho­de, ein The­ma initi­al zu bear­bei­ten – und ein regel­mä­ßi­ges Mee­ting oft­mals die Metho­de der Wahl, um etwas zu ope­ra­tio­na­li­sie­ren. Gera­de feh­len­de Kom­mu­ni­ka­ti­on bzw. man­geln­de Zusam­menarbeit wird oft ver­meint­lich durch einen Regel­ter­min – durch „Regel­kom­mu­ni­ka­ti­on“ – ersetzt.

Wenn aber das ein­zi­ge Ziel eines Mee­tings (vgl. hier) ist, einen kom­mu­ni­ka­ti­ven Man­gel zu kom­pen­sie­ren, wird m. E. offen­kun­dig eigent­lich nur an Sym­pto­men her­um­ge­dok­tert. Anders for­mu­liert: Wenn die Kom­mu­ni­ka­ti­on so wich­tig ist, dass man dafür ein (womög­lich weit in der Zukunft lie­gen­des) Mee­ting plant – war­um hat eben­die­se Kom­mu­ni­ka­ti­on dann nicht schon längst stattgefunden?

Sind die Kalen­der so voll, dass Spon­ta­nes – ins­be­son­de­re spon­ta­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on – nicht mehr mög­lich ist, muss qua­si zwangs­läu­fig für alles ein Mee­ting ange­setzt wer­den, um Zeit zu reser­vie­ren. Ist eine Orga­ni­sa­ti­on erst ein­mal in die­sem Zustand, so ist ein sich selbst ver­stär­ken­des Sys­tem von Mee­ting-Not­wen­dig­kei­ten ent­stan­den, das jede Ent­wick­lung mas­siv aus­bremst, weil fast alles erst ein­mal auf den nächs­ten frei­en Zeit­punkt (aller Betei­lig­ten!) für ein Mee­ting war­ten muss.

Der Mee­ting-Teu­fels­kreis

Als eine sinn­vol­le Faust­re­gel erscheint mir an die­ser Stel­le: Wenn Sie nur des­we­gen ein Mee­ting pla­nen, weil sie die betei­lig­ten Per­so­nen anders nicht errei­chen – schla­gen Sie Alarm! Ihre Orga­ni­sa­ti­on ist ver­mut­lich in obi­gem Teu­fels­kreis gefan­gen. Aber auch, wenn die­ser fata­le Zustand noch nicht erreicht ist, emp­fiehlt es sich m. E., jede zu pla­nen­de Bespre­chung extrem kri­tisch zu hinterfragen:

Ist das Kind bereits in den Brun­nen gefal­len – bin ich in o. g. „Bespre­chungs­teu­fels­kreis“ bereits gefan­gen –, reicht es natür­lich nicht mehr, sich ein­fach beim nächs­ten Mal obi­ge Fra­gen zu stel­len. In die­sem Fall hilft nur noch radi­ka­les „Ver­ti­ku­tie­ren“ der Kalen­der: Jeder für ein Mee­ting Ver­ant­wort­li­che muss sich dann auch für bereits ter­mi­nier­te Mee­tings o. g. Fra­gen stel­len – Hand aufs Herz: Braucht es wirk­lich die­ses Mee­ting? Gera­de uralte „tra­di­tio­nel­le“ Regel­ter­mi­ne gehö­ren dann auf den Prüf­stand – und kommt man auf die­se Wei­se wie­der zu einem nor­ma­len Zustand der Kalen­der aller Betei­lig­ten, dürf­te die Orga­ni­sa­ti­on förm­lich auf­at­men und eine erfri­schen­de Beschleu­ni­gung in vie­lem erleben!

Die mobile Version verlassen