IT-Infrastrukturen und die dahinter liegenden Technologien werden zunehmend komplexer; spätestens durch die Einführung von Virtualisierung und (Hybrid‑)Cloud-Architekturen wird das rein verbale Erklären der zugrunde liegenden Konzepte zunehmend schwerer – ohne eine begleitende Visualisierung sind Unverständnis und Missverständnisse fast vorprogrammiert. Im laufenden Gespräch andererseits ist es oft fast unmöglich, spontan auf die „klassischen“ Visualisierungswerkzeuge des IT-Spezialisten (in der Regel Microsoft Visio bzw. PowerPoint) zurückzugreifen – Werkzeuge für die Stegreifvisualisierung sind gefragt; Flipchart, Whiteboard und womöglich sogar die gute alte Kreidetafel erfahren aufgrund der Komplexität des zu Erklärenden (und oftmals auch zu Verkaufenden) fast zwangsläufig eine Renaissance. Damit ergibt sich der Bedarf für eine vereinfachte Bildsprache, die einerseits die klare Erkennbarkeit der eingeführten – meist durch Visio(-Shapes und ‑Stencils) geprägten – Symbole und Piktogramme aufweist, andererseits aber einfach, schnell und vor allem auch klar erkennbar zu zeichnen ist. Deutlich und mit einer gewissen Ernsthaftigkeit zu Visualisieren ist m. E. eine Frage der Wertschätzung (vgl. hier) – und steigert die Wirksamkeit im Gespräch z. B. im technischen Vertrieb oder der Beratung ungemein.
Dem Thema „Bildsprache für die IT-Infrastruktur“ ist in den „Computermalern“ ein umfangreiches Kapitel gewidmet; in diesem Blog finden sich zudem allerlei Ergänzungen der Bildsprache aus den „Computermalern“ – zusammengefasst auf dieser Seite:
- Die komplette Bildsprache aus den „Computermalern“ findet sich als PDF-Datei unter „Downloads zum Buch“.
Ebenfalls direkt aus dem Buch entnommen sind zwei Buchauszüge aus dem Kapitel 5.1 „Bildsprache“ (S. 45 ff):
- Der Buchauszug „Wörter einer Bildsprache – Server-Virtualisierung“ beschäftigt sich mit verschiedenen Möglichkeiten, Server-Virtualisierung, die beteiligten Virtualisierungs-Hosts und die virtuellen Maschinen (VMs) an Whiteboard und Flipchart zu zeichnen.
- IT-Infrastrukturen sind in den allerwenigsten Fällen ein Selbstzweck; in aller Regel dienen sie dazu, Menschen ihre Arbeit zu vereinfachen oder gar erst zu ermöglichen. Im Buchauszug „Menschen visualisieren“ wird erklärt, wie man Menschen („Anwender“) als wichtigsten Bestandteil einer IT-Infrastruktur einfach und klar erkennbar darstellen kann.
Ergänzend zum Buch finden sich in diesem Blog viele Erweiterungen der Bildsprache:
- Der Artikel „Wolkenarten“ beschäftigt sich mit Cloud Computing und vor allem damit, wie man die „private cloud“, die „public cloud“ und vor allem das (komplexe und deswegen besonders visualisierungsbedürftige) Szenario der „hybrid cloud“ sinnvoll unterschiedlich darstellt.
- Dem Motto „mobile first, cloud first“ folgend erweitert „Mobiles am Flipchart“ das visuelle Vokabular quasi ergänzend zum Cloud Computing um mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets.
- Als Beispiele für „Wirklich bildhafte Sprache“ dienen neben den bereits aus dem Buch bekannten Piktogrammen für Firewall, VPN und Cloud auch neue Piktogramme für Viren und für den (guten wie bösen) Hacker.
- Wie man direkt Stencils aus Visio als Whiteboard-Magnete verwendet, zeigt die „Bastelanleitung“ im Artikel „Nicht-Zeichnen am Whiteboard“.
- Mit der Frage, wie man die Enthüllungen rund um den NSA-Skandal in Visualisierungen von IT-Infrastrukturen einfließen lassen kann (und vermutlich auch sollte), beschäftigt sich der Artikel „Visueller Sprachwandel – ganz aktuell“: Eine Internet-Kommunikation zu visualisieren, ohne das Mitschneiden des Datenverkehrs zeichnerisch anzudeuten, erscheint inzwischen ebenso unangemessen wie das Visualisieren von E‑Mail als geschlossenenm Briefumschlag.
- Davon, wie man die Symbolik der Verkehrszeichen mit IT-spezifischen Piktogrammen zu „visuellen Komposita“, die Gebote (z. B. „Firewall-Gebot“), Verbote (bspw. „E‑Mail-Verbot“) oder Warnungen (z. B. vor Viren) ausdrücken, verbinden kann, handelt „Inspiration im Schilderwald“.
Grundlegende Symbole wie (Mail‑, Datenbank- oder File‑)Server, Endgeräte und Netzwerkkomponenten wie Switches und Router finden sich in den „Computermalern“ ab S. 55 (oder unkommentiert zusammengefasst hier unter „Downloads zum Buch“). Darüber hinaus werden dort viele praktische Fragen des Visualisierens von IT-Infrastrukturen wie beispielsweise das Kombinieren von verschiedenen Servern zu Clustern oder Farmen und das Verbinden der Symbole zum Andeuten von Netzwerkverbindungen, Kommunikationsbeziehungen und Datenflüssen erörtert.