Die Canvas-„Methode“ ist „in Mode“. Dabei beschränkt sich die „Mode“ nicht auf Alexander Osterwalders Business Model Canvas, die Idee verbreitet sich zusehends: Zu unterschiedlichsten Themen werden inzwischen Canvas-Formulare veröffentlicht – ein guter Grund, sich mit dieser Methode konstruktiv-kritisch auseinanderzusetzen.
Artikel hier im Blog
- „ ‚Canvas‘ – formularhaftes Tütensuppen-Denken?“: Isoliert betrachtet ist ein Canvas einfach nur ein Formular. Nutzt man das Canvas für sich allein und hat man die Idee dahinter nicht vollumfänglich verstanden (beispielsweise nicht „das Buch zum Canvas“ gelesen), füllt man letztlich nur ein Formular aus – mit allen Problemen, die das Formularhafte mit sich bringt.
- Das Wichtigste an einem Formular sind zweifelsohne die Feldbezeichnungen – Sprache (die (wenigen) Wörter auf dem Canvas) beeinflusst hier stark das (visuelle) Denken. „Von Wörtern und Tütensuppen – mehr zur Canvas-Methoden-Kritik“ ist der Versuch, dies exemplarisch anhand von verschiedenen Projektmanagement-Canvases aufzuzeigen.
- Formulare werden typischerweise in Leserichtung ausgefüllt. Viele Canvases sollten aber eigentlich in einer völlig anderen Reihenfolge bearbeitet werden, als ihre visuelle Gestaltung suggeriert. „ ‚Man nehme …‘ – noch mehr zur Canvas-Methoden-Kritik“ versucht, dieses Problem am Beispiel des Value Proposition Canvas zu illustrieren.
- Nach aller (wohlmeinend-konstruktiver) Kritik an der Methode zeigt „Canvases sinnvoll anwenden“ einen Ansatz auf, wie sich der potenziell negative Einfluss der Gestaltung des Canvas-Formulars umgehen und sich Canvases und die dahinterliegenden meist gut durchdachten Strukturen m. E. besser nutzen lassen.
Artikel Dritter
- Bernhard Schloß (<http://www.bernhardschloss.de>) hat in seinem Blog mit „Canvas Kritik“ eine Replik auf meinen initialen Beitrag zur Canvas-Methoden-Kritik veröffentlicht. Seiner Argumentation, warum ein „richtig eingesetztes“ Canvas „ein mächtiges Graphic Facilitation-Werkzeug“ ist, kann ich mich nicht verschließen – etwas anderes habe ich allerdings mit meiner Kritik am falschen Einsatz auch nicht behaupten wollen.
- Annette Hexelschneider (<https://wissendenken.com>) betrachtet Canvases als „Wissenslandkarten“. In „Canvas-Wissenslandkarte: ein Format für mehr Erkenntnisse“ betont sie die positive Wirkung der „Dramaturgie der Kästchen“, schlägt aber u. a. auch vor, Abschnitte durchzunummerieren, das geleite entlang der notwendigen Denkreihenfolge.
Weitere Links zum Thema „Canvas“
- Eine Liste von Canvases, die einen guten Eindruck davon vermittelt, wie prävalent der Ansatz im Moment ist, findet sich bei Andi Roberts (<http://masterfacilitator.com>) als „Canvas collection – A list of visual templates“.
- Auf openPM.info existiert eine stark Projektmanagement-orientierte Seite „Canvas“. Zudem kann man auf der Seite „Entwicklung einer PM-Canvas“ die Entwicklung des „OpenPM Canvas“ nachvollziehen.