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Besser präsentieren mit „B“ und „W“

Tim Themann

Bedenkt man, wie vie­le Prä­sen­ta­tio­nen tag­täg­lich gehal­ten werden​1, müss­te die Tas­te B vie­ler Note­books eigent­lich über­durch­schnitt­li­che Abnut­zungs­er­schei­nun­gen auf­wei­sen: Sie ist mei­nes Erach­tens die wäh­rend des Prä­sen­ta­ti­ons­mo­dus´ von Power­Point wich­tigs­te Tas­te – so wich­tig, dass ihre Funk­ti­on mit den meis­ten Pre­sen­tern sogar aus der Fer­ne erreich­bar ist.

Prak­tisch ist die Tas­te B weit­ge­hend unge­nutzt, ihre Funk­ti­on nur wenig bekannt – lesen Sie heu­te das ers­te Mal davon, befin­den Sie sich also in guter Gesell­schaft. B (wie „blank“) blen­det die aktu­el­le Folie aus und zeigt einen schwar­zen Bild­schirm, W (wie „white“ – noch deut­lich weni­ger bekannt) einen weißen​2. Doch war­um soll­te man das wol­len – war­um die müh­sam zur poin­tier­ten Unter­stüt­zung des Vor­tra­ges erstell­ten Foli­en ver­ste­cken? Mei­ner Erfah­rung nach gibt es min­des­tens drei gute Grün­de dafür – die im Übri­gen so häu­fig auf­tre­ten, dass eine hohe Abnut­zung der Tas­te wirk­lich zu erwar­ten wäre:

War­um es auch die Mög­lich­keit gibt, die Pro­jek­ti­on mit­tels der Tas­te W weiß zu schal­ten, ist mir übri­gens tat­säch­lich nur begrenzt ein­sich­tig – in den meis­ten Fäl­len dürf­te die­se Funk­ti­on den Refe­ren­ten extrem blen­den (aller­dings womög­lich das Publi­kum wecken 😉 ). Je nach Beleuchtungs­situation sind natür­lich Fäl­le denk­bar, in denen der Bea­mer so der Erhel­lung des Rau­mes dient und z. B. ein zur Beant­wor­tung einer Zwi­schen­fra­ge genutz­tes Flip­chart erkenn­ba­rer macht – prak­tisch erlebt habe ich dies noch nie. Aller­dings hat mir (und mei­nem Publi­kum) das W tat­säch­lich schon zur schnel­len Beleuch­tung des Rau­mes bei einem Bomben(fehl)alarm recht gute Diens­te geleistet.

Sowohl die schwar­ze als auch die wei­ße Pro­jek­ti­ons­flä­che las­sen sich übri­gens auch geplant im Vor­trag ein­set­zen – weiß bzw. plant man vor­ab, an wel­cher Stel­le des Vor­trags es z. B. zu einer offe­nen Dis­kus­si­on kom­men soll, ist es oft sinn­voll, zu die­sem Zweck eine lee­re schwar­ze Folie ein­zu­fü­gen. Auf die­se Wei­se kann man als Refe­rent weder die Dis­kus­si­on noch das Drü­cken der Tas­te B ver­ges­sen. Aus ähn­li­chen Grün­den emp­fiehlt es sich, Prä­sen­ta­tio­nen grund­sätz­lich mit einer sol­chen schwar­zen Folie zu been­den – und viel­leicht aus optisch-dra­ma­tur­gi­schen Grün­den sogar damit star­ten zu las­sen, um nicht minu­ten­lang bereits vor Beginn des eigent­li­chen Vor­trags die Titel­fo­lie zu zeigen.

Zum Schluss kommen

Häu­fig ist es üblich (und oft aus Zeit­grün­den auch sinn­voll), Fra­gen und Dis­kus­sio­nen gleich­sam an das Ende des Vor­trags zu ver­ban­nen, Zwi­schen­fra­gen wäh­rend des Vor­trags gar zu ver­bie­ten. Vie­le Vor­trä­ge enden zu die­sem Zweck mit einer mehr oder min­der hüb­schen „Fragen?“-Folie (vgl. z. B. eine Goog­le-Bil­der­su­che nach „Ques­ti­ons“).

Mei­ner Erfah­rung nach regen der­ar­ti­ge Foli­en prak­tisch nie zum Fra­gen oder gar zur Dis­kus­si­on an. Das Publi­kum erwar­tet auf Ihren Foli­en Ant­wor­ten – set­zen Sie sich über die­se Erwar­tungs­hal­tung hin­weg, soll­ten sie dies viel expli­zi­ter tun: An das Ende eines Vor­trags eine kon­kre­te, anre­gen­de Folie mit Fra­gen oder Dis­kus­si­ons­punk­ten zu set­zen, ist sicher­lich anre­gen­der als selbst die humo­ris­tischs­te (ver­meint­lich alles „auf­lo­ckern­de“) „Fragen?“-Folie. Errei­chen Sie die­sen Kon­kre­ti­sie­rungs­grad nicht oder möch­ten Sie ihn womög­lich bewusst nicht, erscheint mir auch hier die schwar­ze (oder – womög­lich zum Auf­we­cken des Publi­kums 😉 – wei­ße) Folie am sinnvollsten.

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